Was bedeutet IP65, IP44 oder IP20? Das sind Schutzklassen die Leuchten klassifizieren um z.B. im Außenbereich einsetzbar sind.

Was bedeutet IP65, IP44 oder IP20? Je nach Einsatzgebiet einer Leuchte spielt die IP-Schutzart eine sehr wichtige Rolle. Bei Innenleuchten im Wohnbereich spielt die IP-Klasse noch keine wichtige Rolle, denn hier ist es überwiegend trocken und nicht staubbelastet. Doch bereits im Außenbereich, Badezimmer oder Keller stellt sich die Frage: Welche IP-Schutzart darf eingesetzt werden? An der IP-Kennzahl erkennt man, wie stark und gut die Leuchte gegen das Eindringen von Fremdkörpern und Flüssigkeiten geschützt ist.

Die IP-Zahl besteht aus zwei Kennziffern, welche direkt aufeinanderfolgen. IP steht für „International Protection“ und die IP-Codes beginnen immer mit der Bezeichnung IP. Die erste IP-Ziffer beschreibt den Schutzgrad gegen feste Fremdkörper und Berührungen. Die zweite Ziffer steht für den Schutz gegen Flüssigkeiten aller Art (z.B. Wasser).

IP-Schutz Übersicht:

Die Normen DIN 40 050 Teil 9 und DIN EN 60529 unterscheiden sich geringfügig, jedoch ist die erste etwas ausführlicher, die zweite aber allgemein gebrauchsgültig. Diese Angaben sind beim Kauf von Badezimmer-Leuchten und Außenleuchten wichtig.

 

Erste IP-Kennziffer - Fremdkörperschutz & Berührungsschutz

  • 0 - kein Schutz
  • 1 - Schutz gegen feste Fremdkörper ab 50mm Durchmesser (z.B. Handrücken)
  • 2 - Schutz gegen feste Fremdkörper ab 12,5mm Durchmesser (z.B. Finger)
  • 3 - Schutz gegen feste Fremdkörper ab 2,5mm Durchmesser (z.B. Werkzeug)
  • 4 - Schutz gegen feste Fremdkörper ab 1mm Durchmesser (z.B. Draht)
  • 5 - Schutz gegen Staub in schädigender Menge
  • 6 - Staubdicht

Zweite IP-Kennziffer - Schutz gegen Wasser und andere Flüssigkeiten

  • 0 - kein Schutz
  • 1 - Schutz gegen senkrecht fallende Tropfen
  • 2 - Schutz gegen fallende Tropfen bei bis zu 15° Gehäuse-Neigung
  • 3 - Schutz gegen Sprüh-Wasser bis 60° (gegen die Senkrechte)
  • 4 - Schutz gegen Spritzwasser (allseitig)
  • 5 - Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus allen Winkeln
  • 6 - Schutz gegen starkes Strahlwasser
  • 7 - Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen
  • 8 - Schutz gegen dauerhaftes Untertauchen
  • 9 - Hochdruck- und Dampfstrahlreinigung

Welche IP-Schutzart sollte meine Leuchte haben?

IP20 Leuchten

Leuchten mit der IP-Schutzart IP20 sind in der Regel für den Innenbereich im Haus oder in der Wohnung geeignet. Im Keller oder Badezimmer empfehlen wir jedoch, auf eine höhere IP-Klasse zu setzen.

IP44 Leuchten

Leuchten mit der IP-Schutzart IP44 werden im Badezimmer und Außenbereichen wie Hauswänden eingesetzt. Nach Erfahrungen reichen diese aus, um an Hauswänden montiert zu werden, Regenwasser zu trotzen oder Spritzer von der Dusche abzubekommen. Sie sollten jedoch niemals in Wasser eingetaucht werden oder mit einem Hochdruckreiniger gereinigt werden. Auch sind sie nicht im kompletten Außenbereich geeignet (wenn sie nicht an die Hauswand montiert werden).

IP54 Leuchten

Leuchten mit der IP-Schutzart IP54 werden, wie IP44 Leuchten auch, im Badezimmer und Außenbereich eingesetzt. Sie sind etwas feiner gegen Fremdkörper geschützt, wie Staub. Das macht sie auch zu empfohlenen Leuchten im Keller oder im Außenbereich, der Staub ausgesetzt ist.

IP65 Leuchten

Leuchten mit der IP-Schutzart IP65 sind auch gegen Strahlwasser geschützt. Sie sind nicht nur ideal für den Einsatz im heimischen Badezimmer, im Keller oder den Garten geeignet, sondern auch im Gewerbe-Bereich. In Produktions- oder Lagerhallen können Leuchten mit der IP65 Schutzart problemlos eingesetzt werden.

IP67 und IP68 Leuchten

Leuchten mit der IP-Schutzart IP67 und IP68 können eingesetzt werden, wie in sämtlichen niedrigeren IP-Klassen, mit dem Unterschied, dass sie auch unter Wasser getaucht werden können. So sind Schwimmbad-Beleuchtungen und Teich-Leuchten mit der IP-Schutzart IP68 versehen. Sie sind dauerhaft unter Wasser einsetzbar.

Leuchten mit der IP-Schutzart IP67 sollten am Teich platziert werden. Sie dürfen nur zeitweise untergetaucht werden, wie z.B. von Wellen, die durch den Wind entstehen. Soll die Leuchte durchgehend im Teich liegen, sollte unbedingt eine IP68-Leuchte gewählt werden.

Schutzbereiche für die Anwendung von Leuchten im Badezimmer

Badezimmer sind Feuchträume. Wo Elektrizität und Feuchtigkeit zusammentreffen, ist besondere Vorsicht geboten. Im Interesse der Sicherheit gibt es deshalb spezielle Vorschriften, um Gefahren und Unfälle zu vermeiden. Drei sogenannte Schutzbereiche für Badezimmer sind in der Norm DIN VDE 0100 Teil 701 festgelegt. 

Schutzbereich 0

Er umfasst den unmittelbaren Innenraum der Bade- oder Duschwanne, beispielsweise bei Einsatz von Unterwasserleuchten. Dabei dürfen ausschließlich Betriebsmittel mit Schutzkleinspannung bis maximal 12 Volt eingesetzt werden, welche ausdrücklich für die Installation Wanneninnenbereich zugelassen sind. Sie müssen mindestens in der Schutzart IP X7 eingestuft sein. Schutzkleinspannung bedeutet, dass ein Stromkreis mit geringer Spannung vom Stromkreisen höhere Spannung gespeist wird, von diesen aber sicher getrennt sein.

Schutzbereich 1 

Er umschreibt eine Fläche innerhalb der senkrechten Begrenzungen von Wanne oder Dusche. Ist keine Duschwanne vorhanden, gilt der Radius von 120 Zentimetern rund um den Brausekopf in Ruhelage. Die untere Begrenzung ist der Fußboden, nach oben hin wird eine waagerechte Fläche in 2,25 Metern Höhe über dem Fußboden angenommen. Auch im Schutzbereich 1 dürfen nur Leuchten in Schutzkleinspannung bis maximal 12 Volt zum Einsatz kommen. Im den Bereichen 1 und 0 dürfen sich keine Transformatoren befinden.

Schutzbereich 2

Er grenzt an Bereich 1 mit einer Tiefe von 60 Zentimeter an. In den Bereichen 1 und 2 müssen Leuchten mindestens in die Schutzart IP X4 eingestuft sein, bei Geräten mit Strahlwasser, beispielsweise Massagedüsen, ist die Schutzart IP X5 erforderlich.

Duschen oder Wannen besitzen generell nur den Schutzbereich 1. Im sonstigen Raum gelten keine besonderen Schutzbestimmungen. Steckdosen und Schalter sind in den Bereichen 0,1 und 2 nicht zulässig. Sofern sie die Schutzart nicht herabsetzen, sind allerdings in Leuchten eingebaute Schalter zugelassen. Mantelleitungen zu Leuchten dürfen über und unter Putz verlegt werden, Stegleitungen lediglich unter Putz mit einer Tiefe von mindestens sechs Zentimetern.

 

Des Weiteren werden für Leuchten drei Schutzklassen unterschieden, welche den Umfang von Vorkehrungen gegen elektrischen Schlag darstellen.

Schutzklasse I

Leuchten für den Anschluss an den netzeigenen Schutzleiter.

Schutzklasse II

Leuchten mit einer zusätzlichen oder verstärkten Isolierung ohne Schutzleiteranschluss.

Schutzklasse III

Leuchten für den Betrieb mit Schutzkleinspannung.